Barrierefreier Onlineshop: Anforderungen und Möglichkeiten

27.08.2024
von Meike Müller
E-Commerce
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Ein barrierefreier Onlineshop ermöglicht es allen Menschen, unabhängig von ihren Einschränkungen, online einzukaufen. Er erfüllt technische und gesetzliche Anforderungen, um die Zugänglichkeit für Sehbehinderte, Hörgeschädigte und Menschen mit motorischen oder kognitiven Einschränkungen zu gewährleisten. In diesem Artikel erfährst du, welche Maßnahmen erforderlich sind und welche Vorteile ein barrierefreier Onlineshop bietet.

 

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Barrierefreie Onlineshops stellen sicher, dass Websites, mobile Anwendungen und elektronische Dokumente so gestaltet sind, dass sie von allen Nutzern, unabhängig von ihren physischen oder kognitiven Fähigkeiten, uneingeschränkt genutzt werden können.
  • Gesetzliche Anforderungen wie der European Accessibility Act (EAA) und das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) verpflichten Onlinehändler zur barrierefreien Gestaltung ihrer Webseiten bis Mitte 2025; Verstöße können erhebliche Strafen nach sich ziehen.
  • Technische Maßnahmen wie Alternativtexte für Bilder, Untertitel für Videos, hohe Kontrastverhältnisse und eine einfache Tastaturnavigation sind entscheidend für die Umsetzung eines barrierefreien Onlineshops und verbessern die Benutzerfreundlichkeit für alle Nutzergruppen.

Barrierefreies Webdesign und Internet - eine Einführung

Barrierefreies Webdesign hilft Menschen mit visuellen oder kognitiven Einschränkungen, Zugang zu Onlineinhalten zu haben. Stelle dir vor, du könntest eine Website nicht lesen, weil der Text zu klein ist oder die Farben zu wenig Kontrast bieten. Für viele Menschen ist dies eine alltägliche Herausforderung. Barrierefreiheit im Internet bedeutet, dass Websites, mobile Anwendungen und elektronische Dokumente so gestaltet sind, dass sie ohne fremde Hilfe bedienbar sind. Dies stellt sicher, dass alle Menschen, unabhängig von ihren körperlichen oder geistigen Fähigkeiten, gleichen Zugang zu Informationen und Dienstleistungen haben, und das barrierefreies Internet ermöglicht. Das World Wide Web Konsortium setzt Standards für die Barrierefreiheit von Websites und trägt somit zur Verbesserung der Barrierefreiheit im Internet bei.

Ein barrierefreier Onlineshop ist nicht nur eine ethische Notwendigkeit, sondern auch eine wirtschaftliche Chance. Ungefähr 61 % der Menschen mit Beeinträchtigung kaufen sehr häufig oder häufig online ein. Dies zeigt das immense Potenzial, das in der Schaffung barrierefreier Webangebote liegt. Barrierefreie Websites ermöglichen es allen Besuchern, die Inhalte unabhängig von persönlichen oder technischen Barrieren zu lesen, zu verstehen und damit zu interagieren. Sie fördern die Zugänglichkeit und Inklusion im digitalen Raum.

Was ist ein barrierefreier Onlineshop?

Ein barrierefreier Onlineshop ist eine Website, die von allen Nutzern, unabhängig von ihren Einschränkungen oder technischen Möglichkeiten, uneingeschränkt genutzt werden kann. Alle Informationen und Funktionen einer Website müssen für alle Besucher zugänglich sein. Es spielt keine Rolle, welche körperlichen, geistigen oder technischen Situationen sie haben. Web-Angebote, die diese Prinzipien erfüllen, werden als barrierefrei bezeichnet. Dies umfasst Maßnahmen zur Bereitstellung von wichtigen Informationen und Angeboten im World Wide Web für Menschen mit körperlicher und/oder geistiger Beeinträchtigung.

Die grundlegenden Prinzipien eines barrierefreien Onlineshops umfassen die strukturierte Aufbereitung von Texten, die optische Darstellung und die Verstehbarkeit. Barrierefreies Webdesign hilft Menschen mit visuellen oder kognitiven Einschränkungen, Zugang zu Onlineinhalten zu haben. Nur 4 % aller Behinderungen sind angeboren; viele werden durch Krankheiten oder Unfälle verursacht. Daher ist es umso wichtiger, dass digitale Barrierefreiheit Websites, mobile Anwendungen und elektronische Dokumente umfasst, die ohne fremde Hilfe bedienbar sind.

Gesetzliche Anforderungen an barrierefreie Onlineshops

Die gesetzlichen Anforderungen an barrierefreie Onlineshops sind ein wesentlicher Aspekt, den Online-Händler beachten müssen. EU-weite Rechtsvorschriften zur digitalen Barrierefreiheit wurden 2016 angenommen und traten 2021 in Kraft. Diese Vorschriften, wie die EU-Richtlinie 2016/2102 und der European Accessibility Act (EAA), setzen europaweite Anforderungen für Barrierefreiheit im Internet, die in nationale Gesetze umgesetzt werden müssen.

Zusätzlich zum europäischen Rahmen gibt es nationale Gesetze wie das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) in Deutschland, das ab Mitte 2025 auch private Wirtschaftsakteure zur barrierefreien Gestaltung ihrer Onlinepräsenzen verpflichtet. Diese Gesetze zielen darauf ab, sicherzustellen, dass Produkte und Dienstleistungen für alle Menschen, unabhängig von ihren Fähigkeiten, zugänglich sind. Die Einhaltung von Barrierefreiheitsstandards kann das Risiko rechtlicher Probleme und Klagen minimieren.

European Accessibility Act

Der European Accessibility Act (EAA) setzt europaweit einheitliche Barrierefreiheitsanforderungen für Produkte und Dienstleistungen fest. Diese Anforderungen müssen von den Mitgliedsstaaten in nationale Gesetze umgesetzt werden. Der EAA formuliert Anforderungen an die Barrierefreiheit von Gütern und Dienstleistungen und verpflichtet Onlinehändler dazu, ihre Webseiten bis Mitte 2025 barrierefrei zu gestalten.

Ein Schwerpunkt des EAA liegt auf der barrierefreien Gestaltung von Onlinepräsenzen, sodass diese von Menschen mit Beeinträchtigungen problemlos genutzt werden können. Die harmonisierte Norm EN 301 549 bezieht sich stark auf die Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) 2.1, die internationale Anforderungen an die Erstellung von Webinhalten definiert. Diese Norm enthält Anforderungen, die über die WCAG 2.1 hinausgehen und somit eine umfassende Barrierefreiheit sicherstellen.

Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG)

Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) regelt die notwendige Barrierefreiheit für Produkte und Dienstleistungen von Unternehmen, insbesondere im E-Commerce. Es betrifft verschiedene Produkte wie Router, E-Book-Reader, Fernsehgeräte mit Internetzugang, Geldautomaten, Smartphones, Notebooks, Tablets und Computer sowie Dienstleistungen wie E-Books, Telefon- und Messenger-Dienste, Bankdienstleistungen und Personenbeförderungsdienste.

Ziel des BFSG ist es, Produkte und Dienstleistungen so auszugestalten, dass sie auch von Menschen mit Behinderung ohne Erschwernis genutzt werden können. Ab Mitte 2025 müssen auch private Wirtschaftsakteure in Deutschland ihre Onlinepräsenzen gemäß den Anforderungen des BFSG barrierefrei gestalten. Verstöße gegen die Barrierefreiheitsanforderungen können sowohl abmahnbare Wettbewerbsverstöße als auch Ordnungswidrigkeiten darstellen, die mit einem Bußgeld von bis zu 100.000 Euro geahndet werden können.

Technische Maßnahmen zur Umsetzung eines barrierefreien Onlineshops

Technische Maßnahmen sind entscheidend, um einen barrierefreien Onlineshop zu gestalten. Eine der wesentlichen Grundlagen ist die strikte Trennung von Inhalt, Struktur und Design. Dies ermöglicht eine responsive Darstellung, die sicherstellt, dass Inhalte auf verschiedenen Geräten und unterstützenden Technologien zugänglich sind.

Zu den technischen Maßnahmen gehören auch:

  • Alternativtexte für Bilder
  • Untertitel für Videos
  • Hohe Kontraste in einem Onlineshop, um Webseiten auch bei hellem Umgebungslicht gut lesbar zu machen
  • Eine einfache Navigation per Tastatur, indem alle Funktionen auch mit der Tastatur ausführbar sind
  • Alternative Textbausteine, um die akustischen Inhalte für hörbehindertes Publikum erschließbar zu machen.

Wahrnehmbarkeit

Alternativtexte für Bilder und Untertitel für Videos sind essenziell, um die Inhalte für blinde Nutzer verständlich zu machen. Screenreader-Benutzer benötigen Alternativtexte (Alt-Texte) für Bilder, um den Inhalt zu verstehen. Dabei ist die Verwendung von Alt-Attributen in HTML-Tags wichtig. Alternativtexte sollten so knapp wie möglich sein und maximal 80 Zeichen lang sein.

Menschen mit Sehbehinderungen verwenden Braille-Zeilen, um sich Website-Texte in Punktschrift ausgeben zu lassen. Visuelle Barrieren können durch fehlende Optimierung für Screenreader entstehen, wodurch Sehbehinderte Inhalte nicht erfassen können. Erfolgskriterien für barrierefreie Webinhalte bezüglich der Schrift und des Layouts beinhalten serifenlose Schrift und ausreichende Kontrastverhältnisse.

Bedienbarkeit

Websites sollten per Tastatur vollständig navigierbar sein, um Nutzern mit motorischen Einschränkungen den Zugang zu ermöglichen. Geräteunabhängigkeit und die Möglichkeit, alle Links und Bedienelemente mit der Tastatur zu erreichen, bedienen und verlassen sind wichtige Erfolgskriterien für Barrierefreiheit. Menschen mit eingeschränkter Motorik nutzen in der Regel Tastaturen, die auf ihre Bedürfnisse angepasst sind. Diese individuelle Anpassung ermöglicht es ihnen, effizienter zu arbeiten. Touchpads, Minitastaturen oder Joysticks.

Screenreader ermöglichen sehbehinderten Nutzern das Vorlesen von Website-Inhalten und die Navigation durch Seiten. Unstrukturierte Inhalte und unzureichende Kontraste sind häufige Barrieren auf Webseiten, die die Bedienbarkeit erschweren. Zu große oder zu kleine Schaltflächen und Drop-down-Menüs können kognitive Hürden darstellen.

Verständlichkeit

Klare und verständliche Strukturen und Inhalte verbessern die allgemeine Benutzererfahrung und tragen zur Barrierefreiheit bei. Barrierefreie Inhalte können die Lesbarkeit und Zugänglichkeit von Websites verbessern, was zu längeren Besuchszeiten und besseren SEO-Ergebnissen führt. Einfach zugängliche und klar strukturierte Informationen erhöhen die Verweildauer und Kundenzufriedenheit auf einer Webseite.

Bei strukturellen Änderungen sind Aspekte wie einfache Sprache und starke Farbkontraste essentiell für die Barrierefreiheit. Die Implementierung von klaren und verständlichen Strukturen und Inhalten verbessert die allgemeine Benutzererfahrung und trägt zur Barrierefreiheit bei.

Spezifische Barrieren und deren Lösungen

Mögliche Barrieren bei der Gestaltung einer Website können sein:

  • technische Einschränkungen
  • visuelle Einschränkungen
  • auditive Einschränkungen
  • kognitive Einschränkungen
  • motorische Einschränkungen

Diese Barrieren wirken auf die Nutzererfahrung ein und können den Zugang zu Informationen und Dienstleistungen erheblich erschweren. Neben Sehvermögen und Bewegungsapparat können auch Hörvermögen, Sprachprobleme oder kognitive Schwierigkeiten Barrieren darstellen.

Texte auf Webseiten können schwer lesbar sein, wenn Design-Entscheidungen wie dunkle Schrift auf dunklem Hintergrund getroffen werden. Audiodateien ohne Textalternative können Menschen mit Hörbehinderung ausschließen. Assistive Technologien sind Hilfsmittel für Menschen mit Behinderungen, um Webinhalte zu nutzen.

Visuelle Barrieren

Visuelle Barrieren beziehen sich auf die Aufnahme und Verarbeitung von visuellen Reizen, die durch das Auge zum Gehirn gelangen und können durch innere oder äußere Verletzungen beeinträchtigt werden. Menschen mit Rot-Grün-Schwäche haben Schwierigkeiten, Informationen zu verstehen, wenn diese ausschließlich durch Farben kommuniziert werden. Daher ist es wichtig, dass Informationen nicht nur durch Farben vermittelt werden und dass ein hoher Kontrast zwischen Text und Hintergrund verwendet wird, um die Lesbarkeit zu verbessern.

Größere Schriftarten und Bilder sowie die Vermeidung von Rot können das Lesen für sehbehinderte Nutzer erleichtern. Die Anpassung von Websites an Bildschirmlesesoftware und das eindeutige Beschriften von Produktbildern erleichtert die Nutzung für sehbehinderte Menschen. Dies stellt sicher, dass alle Nutzer, unabhängig von ihren visuellen Fähigkeiten, Zugang zu den Inhalten haben.

Motorische Barrieren

Menschen mit physiologischen Defiziten oder chronischen Krankheiten stoßen auf motorisch bedingte Barrieren im Zusammenhang mit der Nutzung des Internets. Kleine Flächen zum Klicken können für Nutzer mit motorischen Einschränkungen zu ruckartigen oder schleppenden Mausbewegungen führen. Um dies zu vermeiden, sollten Webseiten anpassbare Schaltflächen haben, die groß genug sind, um leicht geklickt zu werden.

Große interaktive Elemente wie Buttons erleichtern die Bedienung für Menschen mit motorischen Einschränkungen. Menschen mit Bewegungseinschränkungen haben Probleme bei der Steuerung der Maus, besonders wenn kleine Schaltflächen auf einer Website platziert sind. Daher ist es wichtig, dass die Navigation und die Interaktion auf der Website für alle Benutzergruppen intuitiv und einfach gestaltet sind.

Auditive Barrieren

Untertitel für Videos sind unverzichtbar, damit hörgeschädigte Nutzer den Inhalt verstehen können. Untertitel oder ergänzende Begleittexte für Videos helfen Menschen mit Hörbehinderung. Textalternativen für Menschen mit eingeschränktem Hörvermögen sollten angeboten werden, wenn akustische Informationen wie Interviews oder gesprochene Audiodateien auf Webseiten verwendet werden.

Audiodeskriptionen für Videos können automatisch aus YouTube generiert werden. Transkriptionen für Audioinhalte sind notwendig, um die Zugänglichkeit für hörgeschädigte Nutzer zu gewährleisten. Diese Maßnahmen stellen sicher, dass alle Nutzer, unabhängig von ihren auditiven Fähigkeiten, Zugang zu den Inhalten haben.

Kognitive Barrieren

Einfache und kurze Sätze können kognitive Barrieren senken und helfen, Missverständnisse zu vermeiden. Eine logische und konsistente Strukturierung der Inhalte, wie zum Beispiel durch ein inhaltsverzeichnis, erleichtert die Orientierung und Verständlichkeit für Nutzer mit kognitiven Einschränkungen. Einfache und direkte Sprache auf der Website hilft Nutzern mit kognitiven Einschränkungen, Inhalte besser zu verstehen.

Einfachere und verständlichere Formulierungen von Produkttexten sowie kurze Absätze verbessern die Zugänglichkeit für Menschen mit kognitiven Einschränkungen. Diese Maßnahmen tragen dazu bei, dass alle Nutzer, unabhängig von ihren kognitiven Fähigkeiten, die Website effektiv nutzen können.

Vorteile eines barrierefreien Onlineshops

Ein barrierefreier Onlineshop ermöglicht den Zugang zu einer größeren Zielgruppe, einschließlich Menschen mit verschiedenen Behinderungen. Barrierefreiheit fördert die Nutzung durch alle Besucher durch eine logische Navigation und einfache Handhabung. Dies kann die Conversion-Rate erhöhen, da mehr Nutzer ohne Hindernisse einkaufen können.

Ein barrierefreier Onlineshop trägt zu einer inklusiven Gesellschaft bei. Darüber hinaus verbessert das Image des Onlinehändlers. Websites, die für alle zugänglich sind, werden von Suchmaschinen als relevanter betrachtet und können daher bessere Rankings erhalten.

Erhöhung der Reichweite

Ein barrierefreier Onlineshop kann neue Kundengruppen wie ältere Menschen oder Nicht-Muttersprachler ansprechen. Barrierefreie Websites sprechen nicht nur Menschen mit Behinderungen an, sondern auch ältere Erwachsene und Personen mit vorübergehenden Einschränkungen. Durch die Umsetzung von Barrierefreiheit im E-Commerce können Online-Händler mehr Menschen erreichen und somit ihren Kundenstamm erweitern.

Barrierefreiheit kann die Reichweite eines Onlineshops erhöhen, indem sie sicherstellt, dass Inhalte auf verschiedenen Geräten und unterstützenden Technologien zugänglich sind. Dies kann zu mehr Conversions und Verkäufen führen, indem eine breitere Zielgruppe angesprochen wird.

Verbesserte Usability

Eine barrierefreie Website steht für hohe Benutzerfreundlichkeit. Barrierefreiheit führt zu einem einfacheren Handling der Website, was die Nutzung für alle Kunden erleichtert. Durch die Berücksichtigung von Barrierefreiheit wird die Navigation und Interaktion auf der Website für alle Benutzergruppen intuitiver und einfacher.

Maßnahmen zur Barrierefreiheit kommen auch folgenden Personen zugute:

  • Kindern
  • Eltern
  • Senioren
  • temporär eingeschränkten Personen

Besseres SEO-Ranking

Barrierefreie Websites verbessern das SEO-Ranking, da Suchmaschinen barrierefreie Inhalte als relevanter betrachten. Suchmaschinenalgorithmen bevorzugen barrierefreie Websites, was zu einer besseren Platzierung in den Suchergebnissen führen kann.

Google rankt Websites höher, die durch einfache Bedienbarkeit längere Verweildauern und höhere Klickraten erzielen. User-Signale wie Verweildauer und Klickrate, die durch barrierefreie Websites verbessert werden, sind entscheidend für das SEO-Ranking.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Erstellung eines barrierefreien Onlineshops

Es wird empfohlen, sich ausführlich zum Thema Barrierefreiheit zu informieren. Die Onlinepräsenz sollte analysiert werden, um bestehende Problemfelder zu identifizieren. Problemfelder sollten segmentiert und Verantwortlichkeiten zugewiesen werden. Ein Update der Shopware-Version und die schrittweise Anpassung der Onlinepräsenz an die neuen Standards sind entscheidend für die Erreichung der Barrierefreiheit.

Shopware plant, bis zum Ende des Jahres vollständige Konformität mit den Richtlinien zur Barrierefreiheit zu erreichen und Händlern dabei zu helfen, die notwendigen Anpassungen an ihren Webshops vorzunehmen. Diese Maßnahmen stellen sicher, dass die Onlinepräsenz den Anforderungen der Barrierefreiheit entspricht und somit für alle Nutzer zugänglich ist.

Analyse der aktuellen Website

Ein BITV-Test kann genutzt werden, um den aktuellen Stand der Barrierefreiheit einer Website zu überprüfen. Kostenfreie Tools wie Google Lighthouse oder Wave können erste Einblicke in die Barrierefreiheit einer Website bieten. Lighthouse liefert nach dem Test einen detaillierten Bericht, der spezifische Empfehlungen zur Verbesserung der Barrierefreiheit enthält.

Die Überprüfung der aktuellen Barrierefreiheit sollte bestehende Barrieren aufdecken, damit gezielte Maßnahmen ergriffen werden können. Diese Analyse ist der erste Schritt zur Erstellung eines barrierefreien Onlineshops und bildet die Grundlage für die weiteren Maßnahmen.

Planung und Priorisierung

Ein detaillierter Umsetzungsplan sollte Ressourcen und Verantwortlichkeiten klar definieren, um die notwendigen Anpassungen effektiv durchzuführen. Die Planung und Priorisierung der Maßnahmen ist entscheidend, um sicherzustellen, dass alle Aspekte der Barrierefreiheit berücksichtigt werden und die Umsetzung reibungslos verläuft.

Ein solcher Plan hilft dabei, die notwendigen Schritte zu strukturieren und sicherzustellen, dass alle Beteiligten über ihre Aufgaben und Verantwortlichkeiten informiert sind. Dies stellt sicher, dass die Barrierefreiheit effizient und erfolgreich umgesetzt wird.

Umsetzung und Testen

Google Lighthouse ist ein leistungsstarkes, automatisiertes Tool zur Überprüfung der Barrierefreiheit. Um die Barrierefreiheit einer Website mit Lighthouse zu testen, kannst du die folgenden Schritte befolgen:

  1. Öffne die Zielseite in Google Chrome.
  2. Greife auf die Entwicklertools zu, indem du mit der rechten Maustaste auf die Seite klickst und “Untersuchen” auswählst.
  3. Wechselw zum Lighthouse-Tab der Entwicklertools.
  4. Wähle dann die Option ‘Accessibility’ aus, um den Test zu starten.

Ein Lighthouse Accessibility Score über 80 signalisiert, dass die Website bereits einige Anforderungen an Barrierefreiheit erfüllt. Ein Score unter 80 zeigt dringenden Handlungsbedarf im Bereich Barrierefreiheit an. Regelmäßiges Testen der Barrierefreiheit mit Nutzertests und assistiven Technologien ist unerlässlich für eine dauerhafte Barrierefreiheit.

Zusammenfassung

Die Barrierefreiheit im E-Commerce ist nicht nur eine rechtliche Verpflichtung, sondern auch eine ethische und wirtschaftliche Notwendigkeit. Sie ermöglicht es allen Menschen, unabhängig von ihren körperlichen oder geistigen Fähigkeiten, gleichberechtigt am digitalen Leben teilzunehmen. Ein barrierefreier Onlineshop trägt zu einer inklusiven Gesellschaft bei und kann den Umsatz steigern, indem er eine breitere Zielgruppe anspricht.

Die Umsetzung der Barrierefreiheit erfordert technisches Know-how und eine sorgfältige Planung. Von der Analyse der aktuellen Website über die Planung und Priorisierung bis hin zur Umsetzung und dem Testen – jeder Schritt ist entscheidend, um sicherzustellen, dass die Website den Anforderungen der Barrierefreiheit entspricht. Wenn du dabei Hilfe benötigst, kannst du jederzeit auf unser erfahrenes Team zurückgreifen. Melde dich einfach über uns Kontaktformular bei uns.

Häufig gestellte Fragen

  • Was besagt der European Accessibility Act (EAA) in Bezug auf die Barrierefreiheit von Webseiten?

    Der European Accessibility Act verpflichtet Onlinehändler, ihre Webseiten bis Mitte 2025 barrierefrei zu gestalten. Dies soll die Zugänglichkeit für alle Nutzer verbessern.

  • Welche Produkte und Dienstleistungen betrifft das Barrierefreiheitsgesetz?

    Das Barrierefreiheitsgesetz betrifft Produkte und Dienstleistungen wie Computer, Betriebssysteme, Smartphones, Fernsehgeräte, Bankdienstleistungen, Geldautomaten, E-Books und den elektronischen Geschäftsverkehr. Es besteht die Notwendigkeit, diese Produkte und Dienstleistungen barrierefrei zugänglich zu machen.

  • Gelten die Barrierefreiheitsanforderungen auch für bloße Präsentationshomepages ohne Shop-Funktion?

    Nein, Barrierefreiheitsanforderungen gelten nicht für reine Präsentationshomepages ohne Shop-Funktion.

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Meike
Meike
vom 27.08.2024

Hallo, mein Name ist Meike. Ich betreue das EXWE Backoffice und bin für unsere Social-Media Kanäle zuständig. All unsere Artikel sollen dir das Leben erleichtern und eine Entscheidungshilfe sein. Trotzdem kann es mal vorkommen, dass etwas unklar bleibt, daher: Wenn du Fragen zu diesem Artikel hast erreichst du mich ganz einfach unter +49 231 93149827

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