Darum ist nutzerzentriertes Design bei einer Software wichtig

23.01.2024
von Meike Müller
Softwareentwicklung
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Wer seine Software nutzerzentriert gestaltet, sorgt dafür, dass sie eine hohe Usability hat. Doch was genau bedeutet das? Und warum ist eine hohe Usability, also eine hohe Gebrauchstauglichkeit wichtig? Wir möchten dir in diesem Artikel mehr über das nutzerzentrierte Design einer Software verraten, damit du die Ansätze auch in deinem nächsten Entwicklungsprojekt umsetzen kannst.

Lesezeit 5 min

Das erwartet dich in unserem Beitrag:
  1. Was ist nutzerzentriertes Design?
    1. Die Grundprinzipien des nutzerzentrierten Designs
  2. Warum ist nutzerzentriertes Design wichtig?
  3. So kannst du die Methoden des nutzerzentrierten Designs auch bei dir umsetzen
  4. Unser Fazit
  5. FAQ zum nutzerzentrierten Design bei Software
    1. Und was versteht man unter UX?
    2. Wie kann man Usability messen?

Was ist nutzerzentriertes Design?

Nutzerzentriertes Design wird in der Softwareentwicklung genutzt, um die Bedürfnisse, Erwartungen und Fähigkeiten der Benutzer im Umgang mit der Software in den Fokus zu stellen. Die fertige digitale Anwendung soll besonders benutzerfreundlich und effektiv sein. Dabei spielt Usability eine zentrale Rolle, denn sie sorgt dafür, dass die Software nicht nur funktional ist, sondern auch leicht und intuitiv zu bedienen, was die Akzeptanz und Zufriedenheit der Nutzer wesentlich erhöht.

Damit die Bedürfnisse der Benutzer und auch das Feedback zur Software im gesamten Prozess der Entwicklung mit einbezogen werden können, werden einzelne Schritte beim nutzerzentrierten Design iterativ angewandt. Das bedeutet, sie werden mehrfach in gleicher oder zumindest ähnlicher Form wiederholt, bis ein zufriedenstellendes Produkt entsteht, dass genau auf den Nutzer zugeschnitten ist.

Die Grundprinzipien des nutzerzentrierten Designs

Der iterative Prozess des nutzerzentrierten Designs besteht in der Regel aus vier Phasen. In der ersten Phase liegt der Fokus auf der Benutzerforschung, bei der der Kontext untersucht wird, in dem die Anwendung von den Nutzern verwendet wird. Das Hauptziel dieser Phase besteht darin, ein tiefes Verständnis für die Benutzer zu entwickeln. Warum nutzen sie die Software? Was sind ihre Bedürfnisse, Ziele und Verhaltensweisen?

In dieser Phase werden alle relevanten Informationen rund um die zukünftigen Nutzer gesammelt. Dies erfolgt beispielsweise durch Interviews, Umfragen, Beobachtungen, Analysen und andere Methoden. Auf Grundlage dieser Erkenntnisse können auch Nutzerprofile erstellt werden.

Im nächsten Schritt, der Definition der Anforderungen, geht es darum, diese Erkenntnisse in Anforderungen für die Software umzuwandeln. Diese sollen bei einem ersten Entwurf bzw. Prototyp berücksichtigt werden. So geht es dann auch über in den dritten Schritt, nämlich der Konzeption und des Entwurfes, wo diese Anforderungen anhand von Prototypen, Mockups und Designdokumenten umgesetzt werden.

Im letzten Schritt des iterativen Prozesses, der Evaluation, werden Konzeptpapiere, Entwürfe etc. mit Nutzern getestet, besprochen, um zu überprüfen, ob die Anforderungen der Nutzer schon umgesetzt wurden.

Warum ist nutzerzentriertes Design wichtig?

In vielerlei Hinsicht hat nutzerzentriertes Design Vorteile. Es ist nicht nur für die Nutzer deiner Software, sondern auch aus deiner Sicht als Unternehmen wichtig. Wir möchten dir die Vorteile einmal kurz zur Übersicht zusammenstellen. Falls du noch nicht überzeugt bist, werden dich diese Pluspunkte auf jeden Fall umstimmen:

 

  • Intuitive Benutzung: Dank der Ausrichtung nach den Bedürfnissen und Wünschen der Endnutzer können diese das Endprodukt effizient und ohne Rückfragen verwenden
  • Höhere Nutzerzufriedenheit: Wenn ein Produkt einfach und angenehm zu bedienen ist, dann wird der Nutzer höchstwahrscheinlich zufriedener mit der Benutzung sein. Dies wiederum wird eher dazu führen, dass er das Produkt auch wiederverwendet
  • Bessere Nutzerbindung: Stellt der Nutzer fest, dass das Produkt einfach zu verwenden ist, wird er es wiederverwenden und dir als Nutzer eher bestehen bleiben. Vielleicht empfiehlt er es sogar weiter.
  • Vielfalt berücksichtigen: Wenn du weißt, wer deine Nutzer sind und das Endprodukt nach ihnen ausrichtest, kannst du auch auf beispielsweise Menschen mit Behinderungen eingehen und die Produkte nutzbar machen
  • Weniger Risiko: Mit dem Fokus auf den Nutzer kannst du das Risiko reduzieren, dass dein Produkt auf dem Markt nicht angenommen wird
  • Weniger Entwicklungszeit und -Kosten: Da du die Nutzer direkt von Anfang einbeziehst, verhinderst du, dass die Entwicklung in die falsche Richtung läuft. Probleme erkennst du frühzeitig und kannst so Zeit und Geld einsparen
  • Mehr Vertrauen: Da du von Anfang an Nutzer einbeziehst und das Produkt durchdacht ist, sorgst du für mehr Vertrauen der Nutzer in dich und dein Unternehmen. Denn du beachtest ihre Bedürfnisse und setzt dich dafür ein, dass deine Produkte von echten Personen im echten Leben genutzt werden können

So kannst du die Methoden des nutzerzentrierten Designs auch bei dir umsetzen

Jetzt hast du viel über die Theorie erfahren und vielleicht auch schon einen kleinen Einblick davon bekommen, wie nutzerzentriertes Design bei einer Software in der Praxis Anwendung findet. Dennoch möchten wir dir mit ein paar Tipps, Anreize geben, wie du die Methodik bei dir umsetzen kannst, damit du eine Software erstellen kannst, die wirklich den Nutzer in den Fokus stellt.

Nutzerforschung in der Praxis

Im ersten Schritt geht es natürlich um den Nutzer. Damit du alle Infos zu deinen zukünftigen Nutzern einholen kannst, solltest du dir erst überlegen, welche Nutzer dein Produkt nutzen würden. Diese erste Einschätzung kannst du dann in Interviews oder Umfragen überprüfen und diese auch nutzen, um deine Zielgruppe besser zu verstehen. Analysiere die Ergebnisse deiner Forschung und ordne sie Nutzerprofilen zu. Dazu passend solltest du auch Nutzerszenarien entwickeln. Also wann verwenden deine Nutzer die Software und auch in welchem Kontext. So hast du schon einmal ein Fundament für die Entwicklung deiner Anwendung.

Anforderungen definieren: Ideen entwickeln

Nun gilt es, die Erkenntnisse der Nutzerforschung umzusetzen. Entwickele mit deinem Team Ideen, wie du die Bedürfnisse deiner Nutzer in der Software berücksichtigen kannst. Dafür solltest du dir konkrete Funktionen überlegen und auch einen Plan entwickeln, wie Nutzer deine Software in Zukunft verwenden werden. Mit einem Konzept kannst du die Anforderungen, die deine Nutzer haben und die du im Endprodukt berücksichtigen möchtest, festhalten.

Prototyping und Entwurf

Mithilfe der Anforderungen kannst du nun einen Entwurf erstellen für die Benutzeroberfläche. Abhängig von deinem gewählten Ansatz ist es dann auch schon an der Zeit, einen interaktiven Prototyp zu entwickeln. Dieser sollte die Kernfunktionen der Software veranschaulichen. In diesem Schritt kannst du deine Prototypen auch schon Nutzern zeigen und ihr Feedback festhalten, um dieses im nächsten Schritt zu analysieren. Dafür kannst du beispielsweise Nutzer zu dir einladen und ihnen den Prototypen vorsetzen. Notiere dabei, wie sie darauf reagieren und welche Probleme eventuell auftauchen. Oder du lässt sie deinen Prototypen selbst bei ihnen zu Hause testen. Dafür eignet sich beispielsweise eine Software, die die Nutzerreaktionen sowie die Aktivitäten bei der Nutzung deines Prototyps aufzeichnet. Natürlich sind auch Interviews oder Umfragen möglich.

Iterativer Prozess der Evaluation

Da du nun schon das erste Feedback erhalten hast, musst du dieses auch analysieren, um Schlüsse für die weitergehende Entwicklung zu ziehen. Wo gibt es noch die Möglichkeit, nachzubessern? Wenn du dies herausgefunden hast, geht es an die Umsetzung. Hast du deinen Prototypen nach dem Feedback gehend angepasst, geht es wieder darum, Nutzer dein Produkt testen zu lassen. Auch hier hältst du die Reaktionen und Rückmeldungen wieder fest, um schließlich erneut Anpassungen vornehmen zu können. Dies wiederholst du, um deine Software stetig zu verbessern. Wenn es zu einem späteren Zeitpunkt keine Verbesserungsvorschläge mehr gibt, ist deine Software auch für den breiten Markt bereit. Dennoch lohnt es sich, auch später immer mal wieder Nutzerfeedback einzuholen und deine Softwareanwendung anzupassen. Manche Herausforderungen in der Benutzung stellen sich vielleicht erst nach einiger Zeit heraus. Auch technische Neuerungen und Veränderungen sorgen dafür, dass auch deine Software nicht mehr zum Standard passt oder einfach upgedatet werden muss.

Unser Fazit

Insgesamt ist das nutzerzentrierte Design eine sehr gute Methode, um eine Software genau an ihre Benutzer anzupassen. Da der Benutzer immer wieder einbezogen wird, sinkt das Risiko für eine Anwendung, die niemand verwenden möchte. Auch kann die Software so immer wieder angepasst werden und verliert nicht so schnell an Relevanz, wenn sie bereits auf dem Markt ist.

Gerne helfen wir dir dabei, eine Software zu erstellen, die genau auf die Wünsche und Bedürfnisse der Nutzer zugeschnitten ist. Denn dank unserer jahrelangen Expertise in der Softwareentwicklung, können wir jeden Bedarf erfüllen und mit dir eine einzigartige Software entwickeln, die zu deinem Unternehmen passt. Melde dich gerne bei uns für ein erstes unverbindliches Beratungsgespräch!

 

FAQ zum nutzerzentrierten Design bei Software

Zu guter Letzt möchten wir dir noch ein paar Fragen beantworten, die rund um das Thema nutzerzentriertes Design und Gebrauchstauglichkeit aufkommen können. Wenn du noch andere Fragen haben solltest, dann stehen wir dir auch gerne zur Seite. Kontaktiere uns einfach telefonisch oder fülle unser Kontaktformular aus. Wir melden uns zeitnah bei dir.

  • Und was versteht man unter UX?

    UX steht für User Experience, was im Deutschen Nutzererfahrung bedeutet. Im Prinzip ist UX sehr verwandt mit dem nutzerzentrierten Design, denn es geht auch hierbei um die Erfahrungen der Nutzer mit der Softwareanwendung. Die Interaktion hinsichtlich der Praktikabilität, Emotionalität, Effizienz und Ergonomie spielt eine wichtige Rolle.

    Wenn du mehr über UX-Design erfahren möchtest, kannst du einfach das Interview mit unserer Grafikerin Leonie nachlesen. Sie verrät unter anderem, wie die Zielgruppe bei UX-Design berücksichtigt werden kann und welche Tools sie verwendet

  • Wie kann man Usability messen?

    Die Gebrauchstauglichkeit einer Software spielt beim nutzerzentrierten Design eine zentrale Rolle. Dies kann mit verschiedenen Tests überprüft werden. Eine Möglichkeit wäre beispielsweise, Nutzern eine bestimmte Aufgabe zu geben und dabei zu überprüfen, wie lange Sie für diese benötigen und wie viele Fehler dabei gemacht werden. Eine weitere Option ist eine Heatmap-Visualisierung. Mit dieser kann man sehen, wo Nutzer am häufigsten hinblicken und wo sie hinklicken. Darüber hinaus gibt es auch noch weitere Tools, die bei der Überprüfung der Usability helfen können.

     

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Meike
Meike
vom 23.01.2024

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