Softwarequalitätssicherung: Wie du die Qualität deiner Software nachhaltig steigern kannst

19.02.2024
von Meike Müller
Softwareentwicklung
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Softwarequalitätssicherung ist essenziell, um Funktionalität, Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit deiner Softwareprodukte zu garantieren. Aber welche Methoden gibt es und wie wendest du diese effektiv an? Dieser Artikel beleuchtet praxisnahe Ansätze und Standards wie ISO 25010, die dir helfen, die Softwarequalität messbar zu verbessern.

Lesezeit 5 min

 

 

Auf den Punkt gebracht

  • Softwarequalitätssicherung bezieht sich auf funktionale und nicht-funktionale Eigenschaften wie Benutzerfreundlichkeit, Sicherheit, Effizienz und Wartbarkeit. Diese werden durch Standards wie ISO 25010 strukturiert bewertet und optimiert.
  • Prinzipien für sauberen Code wie KISS, DRY, SRP und festgelegte Konventionen sind entscheidend für die interne Qualität der Software und unterstützen die Verringerung von Fehlern und eine verbesserte Wartbarkeit.
  • Modelle für das Qualitätsmanagement wie ISO 15504, CMMI-DEV und ITIL bieten Unternehmen Unterstützung bei der systematischen Steigerung ihrer Softwarequalität, insbesondere im Umgang mit komplexen Anforderungen und der Qualitätssicherung in agilen Umgebungen.

Kernaspekte der Softwarequalitätssicherung

Die Softwarequalitätssicherung legt ihren Fokus auf Kernaspekte wie:

  • Benutzerfreundlichkeit
  • Sicherheit
  • Effizienz
  • Wartbarkeit

Diese Aspekte sind in der internationalen Norm ISO 25010 definiert, die als Richtlinie zur Beurteilung und Verbesserung der Softwarequalität herangezogen wird.

Um die Einhaltung dieser Qualitätsaspekte zu gewährleisten, ist eine durchdachte Qualitätssicherung unerlässlich. Dazu gehören Maßnahmen wie:

  • das Entwerfen von Teststrategien
  • das Festlegen von Qualitätsstandards und Zuständigkeiten
  • die kontinuierliche Überwachung und Optimierung der Softwarequalität

Mithilfe dieser Qualitätssicherungsmaßnahmen kann der Entwicklungsprozess verfeinert und die hohe Qualität der Softwareprodukte gewährleistet werden.

Definition von Softwarequalität

Softwarequalität wird definiert als die Summe aller Eigenschaften und Features einer Software, die bestimmen, wie gut sie spezifische Anforderungen erfüllt. Hierbei wird zwischen externen und internen Qualitätskriterien unterschieden. Die externe Qualität reflektiert die Wahrnehmung und Erfahrung der Nutzer mit der Software, während die interne Qualität die technische Ausgestaltung der Software unabhängig von ihrer Funktionalität bewertet.

Die Charakteristika der Softwarequalität beeinflussen verschiedene Bereiche der Software und sind ausschlaggebend für:

  • die Funktionsweise und den Leistungsumfang der Software
  • die Benutzerfreundlichkeit, welche durch Aspekte wie Aufgabenangemessenheit, Erlernbarkeit und Fehlertoleranz geprägt ist
  • die Wartbarkeit und Sicherheit der Software

Diese spezifischen Qualitätscharakteristika sind maßgeblich für die genannten Bereiche.

Bedeutung der Qualitätssicherung

Die Qualitätssicherung übernimmt die Aufgabe, die Qualität der Software zu garantieren und fortlaufende Verbesserungen im Entwicklungsprozess zu unterstützen. Sie trägt dazu bei, dass die Software den festgelegten Qualitätsstandards genügt, und legt ihren Fokus auf Eigenschaften wie gute Lesbarkeit, Wartbarkeit und Testbarkeit des Codes.

Durch den Einsatz von Maßnahmen zur Qualitätssicherung lässt sich das Risiko von Fehlern verringern und die Softwarequalität steigern. Weiterhin unterstützt die Qualitätssicherung die Optimierung des Softwareentwicklungsprozesses, indem sie durch Testautomatisierung und kontinuierliche Tests sicherstellt, dass die Software frei von Fehlern und funktionsfähig ist.

Die ISO 25010 als Rahmen für Softwarequalität

Die ISO 25010 beinhaltet acht Qualitätsmerkmale, die in der Softwarequalitätssicherung eine wesentliche Rolle spielen. Dazu zählen:

  • Funktionalität
  • Effizienz
  • Kompatibilität
  • Benutzbarkeit
  • Zuverlässigkeit
  • Sicherheit
  • Wartbarkeit
  • Übertragbarkeit

Die Berücksichtigung dieser Qualitätsmerkmale ist entscheidend für die Bewertung und Verbesserung der Softwarequalität.

So kannst du die Software Qualität in deinem Unternehmen mit ISO 25010 sicherstellen

Die ISO 25010 ist ein international anerkannter Standard, der die Qualitätsmerkmale für Software und Systeme definiert. Durch die Anwendung dieses Standards kannst du die Qualität deiner Softwareprodukte systematisch bewerten und verbessern. Die ISO 25010 umfasst eine Reihe von Qualitätsmerkmalen, die als Leitlinien für die Entwicklung und Wartung von Software dienen. Indem du diese Merkmale in den Softwareentwicklungsprozess integrierst, kannst du sicherstellen, dass deine Produkte höchsten Qualitätsansprüchen genügen.

Es ist wichtig, ein Verständnis dafür zu entwickeln, wie die einzelnen Qualitätsmerkmale gemäß ISO 25010 auf dein spezifisches Softwareprodukt angewendet werden können. Jedes dieser Merkmale trägt dazu bei, dass die Software nicht nur funktioniert, sondern auch in einer Weise, die den Benutzeranforderungen entspricht und die Wartung erleichtert.

Um die Qualität deiner Software nach ISO 25010 zu gewährleisten, solltest du einen Plan erstellen, der alle Phasen der Softwareentwicklung umfasst – von der Anforderungsanalyse über das Design und die Implementierung bis hin zu Tests und Wartung. Die kontinuierliche Überwachung und Bewertung der Software anhand der ISO 25010 Kriterien ermöglicht es dir, Verbesserungspotenziale zu identifizieren und umzusetzen. Darüber hinaus kann die Einbindung aller Stakeholder, einschließlich Entwickler, Tester und Endbenutzer, zu einer umfassenden und ganzheitlichen Qualitätssicherung beitragen.

Clean Code als Basis der Softwarequalitätde

Die Grundregeln des Clean Code bieten Entwicklern Richtlinien, um qualitativ hochwertigen, effizienten und wartbaren Code zu schreiben und sind damit eine gute Option, Software Qualität zu gewährleisten. Sie beinhalten:

  • KISS (Keep it Simple Stupid)
  • DRY (Don’t Repeat Yourself)
  • SRP (Single Responsibility Principle)
  • Code-Konventionen

Diese Grundregeln sorgen dafür, dass der Code:

  • modular
  • gut strukturiert
  • leicht verständlich
  • Änderungen ohne unerwünschte Nebeneffekte zulässt

Methoden zur Unterstützung von Clean Code

Die Unterstützung von Clean Code erfordert verschiedene Methoden und Werkzeuge. Dazu zählen insbesondere automatisierte Unit-Tests, die die korrekte Funktionsweise des Codes gemäß den Anforderungen sicherstellen.

Kontinuierliche Integration ist eine weitere zentrale Methode zur Unterstützung von Clean Code. Sie bietet schnelles Feedback zur Softwarequalität und stellt automatische Builds zur Verfügung.

Testgetriebene Entwicklung (TDD) und Pair Programming sind weitere effektive Methoden zur Förderung von Clean Code.

Qualitätsmanagement-Modelle in der Softwareentwicklung

Verschiedene Modelle und Methoden stehen für das Qualitätsmanagement in der Softwareentwicklung zur Verfügung. Hierzu gehören:

  • ISO 15504
  • CMMI-DEV
  • CMMI-SVC
  • ITIL
  • COBIT

Jedes dieser Modelle hat spezifische Vorzüge und Einschränkungen und richtet sich auf unterschiedliche Bereiche der Softwarequalität. Durch den Einsatz dieser Modelle können Unternehmen ihre Softwarequalität systematisch verbessern und höhere Qualitätsstandards realisieren. Die Auswahl des passenden Modells hängt von den spezifischen Bedürfnissen und Zielen des Softwareprojekts ab.

Integration von Maßnahmen zur Qualitätssicherung

Die Einbindung von Qualitätssicherungsmaßnahmen in den Softwareentwicklungsprozess stellt eine wesentliche Herausforderung dar. Sie erfordert den Einsatz spezifischer Werkzeuge und Technologien, wie testgetriebene Entwicklung (TDD), Testautomatisierung und kontinuierliche Integration.

Durch die Integration dieser Maßnahmen können Unternehmen die Qualität ihrer Software kontinuierlich überwachen und verbessern. Sie ermöglichen eine schnelle Fehlererkennung und -behebung, was zu einer höheren Softwarequalität und effizienteren Entwicklung führt.

Messung und Bewertung von Softwarequalität

Softwaremetriken sind ein essenzielles Instrument. Sie erlauben die Messung und Bewertung von Code- und Testqualität, Verfügbarkeit, Sicherheit und Benutzerzufriedenheit. Code Reviews spielen dabei eine wesentliche Rolle.

Neben diesen quantitativen Messungen ist jedoch auch die Benutzererfahrung ein entscheidender Faktor für die Beurteilung der Softwarequalität.

Software-Metriken und ihre Bedeutung

Software-Metriken sind mathematische Modelle, die Eigenschaften von Software in messbare Werte umsetzen. Sie dienen der Festlegung von Kennzahlen für Software und Entwicklungsprozesse und ermöglichen die Messung und Beurteilung der:

  • Qualität
  • Zuverlässigkeit
  • Effizienz
  • Wartbarkeit

Software-Metriken können dabei unterstützen, die Qualität von Softwareprodukten zu beurteilen, bieten jedoch keine absolute Gewissheit über die Qualität. Sie müssen immer im Kontext der spezifischen Anforderungen und Ziele des Softwareprojekts betrachtet werden.

Benutzererfahrung (User Experience) als Maßstab für Qualität

Die Benutzererfahrung (User Experience) ist ein wichtiger Maßstab für Qualität in der Softwareentwicklung. Sie befasst sich mit der Gestaltung und Verbesserung der Interaktion zwischen Benutzer und Software.

Eine hohe Softwarequalität führt zu einer besseren Benutzererfahrung. Durch gezielte UX-Tests und fortlaufendes Benutzerfeedback kann eine intuitive Benutzererfahrung geschaffen werden. Verschiedene User-Experience-Methoden (UX-Methoden) können dabei unterstützen, die Erfahrung, Interaktion und Benutzbarkeit der Software zu messen.

Herausforderungen und Lösungsansätze in der Softwarequalitätssicherung

Die Gewährleistung von Softwarequalität konfrontiert Unternehmen mit zahlreichen Herausforderungen. Insbesondere der Umgang mit komplexen Anforderungen und die Qualitätssicherung in agilen Umgebungen erfordern anpassbare Methoden und Prozesse.

Trotz dieser Herausforderungen existieren verschiedene Lösungsansätze, die es Unternehmen ermöglichen, ihre Softwarequalität fortlaufend zu verbessern. Zu diesen Ansätzen zählen:

  • ein effizientes Anforderungsmanagement
  • die Einbettung von Qualitätssicherungsmaßnahmen in agile Prozess- und Projektmodelle
  • der Einsatz von Qualitätssicherungswerkzeugen.

Bewältigung komplexer Anforderungen

Komplexe Anforderungen sind eine besondere Herausforderung in der Softwarequalitätssicherung. Sie verlangen eine angepasste Qualitätssicherung und die Berücksichtigung von anwendungsspezifischen Erfordernissen.

Die Bewältigung dieser Herausforderungen benötigt ein effektives Anforderungsmanagement und den Einsatz spezieller Werkzeuge und Techniken. Hierzu zählen automatisierte Unit-Tests und kontinuierliche Integration. Durch diese Methoden können Unternehmen ihre Softwarequalität fortlaufend überwachen und steigern.

Sicherung der Qualität in agilen Umgebungen

In agilen Entwicklungsprozessen ist die Sicherung der Qualität eine besondere Herausforderung. Sie erfordert flexible Methoden und Prozesse, die kontinuierliche Verbesserungen ermöglichen.

Zur Bewältigung dieser Herausforderung können diverse Methoden und Werkzeuge eingesetzt werden. Dazu gehören die Implementierung von Qualitätssicherungsmaßnahmen in agile Prozess- und Projektmodelle sowie der Einsatz von Qualitätssicherungsinstrumenten.

Implementierungsdauer eines Softwarequalitätssicherungsprozesses

Die Einführung eines Softwarequalitätssicherungsprozesses ist ein kritischer Schritt, der sorgfältig geplant und durchgeführt werden muss, um effektive Resultate zu erzielen. Die Dauer dieses Prozesses kann variieren und hängt von der Größe und Komplexität des Projekts, den speziellen Anforderungen und Zielen des Unternehmens sowie den vorhandenen Ressourcen und der bestehenden Infrastruktur ab. Es ist wichtig zu verstehen, dass die Implementierung nicht als einmalige Aktion, sondern als fortlaufender Prozess gesehen werden muss, der regelmäßige Überprüfungen und Anpassungen erfordert, um mit den wechselnden Anforderungen und Marktbedingungen Schritt zu halten.

Unser Fazit

Abschließend kann festgestellt werden, dass Qualitätssicherung ein zentraler Bestandteil in der Softwareentwicklung darstellt. Sie schließt eine Vielzahl von Methoden und Prinzipien ein, von der Nutzung von Clean Code bis hin zur Anwendung spezifischer Software-Metriken und der Berücksichtigung der Benutzererfahrung. Durch die Implementierung von Qualitätssicherungsmaßnahmen können Unternehmen ihre Softwarequalität fortlaufend verbessern und höhere Standards erreichen. Die vorgestellten Fallstudien verdeutlichen, dass eine erfolgreiche Umsetzung von Qualitätssicherungsmaßnahmen nicht nur zu einer gesteigerten Softwarequalität, sondern auch zu erheblichen Kosteneinsparungen führen kann. Du bist neugierig geworden und möchtest die Qualität deiner Software verbessern? Dann stehen wir dir gerne als starker Partner zur Seite! 

 

Häufig gestellte Fragen

  • Was ist unter Softwarequalität zu verstehen?

    Softwarequalität bezeichnet die Gesamtheit wahrnehmbarer Eigenschaften und Zustände von Systemen, die anhand bestimmter Merkmale definiert wird. Eine Software gilt als qualitativ hochwertig, wenn sie alle funktionalen Anforderungen erfüllt, einfach zu bedienen ist und nicht-funktionale Anforderungen einbezieht.

  • Was umfasst die Qualitätssicherung?

    Qualitätssicherung beinhaltet Aktivitäten wie das Festlegen von Qualitätsstandards und -zielen, das Überwachen und Messen von Qualitätskennzahlen, das Durchführen von Code Reviews und Softwaretests sowie die kontinuierliche Prozessverbesserung und Fehlerbehebung. Ziel ist es, die Einhaltung der definierten Qualitätsanforderungen sicherzustellen und die Softwareentwicklung so zu steuern, dass das Endprodukt den Erwartungen der Stakeholder entspricht. Dazu gehört auch die Schulung und Sensibilisierung des Entwicklungsteams hinsichtlich qualitätsrelevanter Aspekte und die Etablierung einer Kultur der Qualität innerhalb des Unternehmens. Qualitätssicherung ist somit ein integraler Bestandteil des gesamten Softwareentwicklungslebenszyklus und trägt wesentlich zur Kundenzufriedenheit und zum langfristigen Erfolg eines Softwareprodukts bei.

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Meike
Meike
vom 19.02.2024

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